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am 11. 05. 2019

rauchmelder133

Heinrich Schwenker wurde am 13. Juli 1918 in Bremen geboren. Sein Vater, Carl Heinrich Diedrich Schwenker, geboren am 15.11. 1875, in Lehe (Bremerhaven) war Kesselschmied, die Mutter, Geelke Eden, geb. Beenders, geboren am 5. Februar 1888, kam aus Westlinteln, im Kreis Norden.

Für beide Eheleute war es ab dem Jahr 1917 die zweite Ehe. Jeder brachte ein Kind  aus der ersten Ehe mit. Der Ehemann war Vater einer Tochter namens Martha, die Ehefrau Gehlke Mutter eines Sohnes namens Otto Erstling

Carl Heinrich Diedrich Schwenker erwarb am 5. November 1909 für 16.20 Mark mit dem Bürgerbrief das Wohnrecht in Bremen und legte mit gleichem Datum den “ STAATSBÜRGEREID ” ab

Sie wohnten (die Schwenkers seit mindestens 1903) in dem, von der am 15. 2.1915 verstorbenen 1. Ehefrau Elisa Schwenker, vererbten Haus in der Neckarstrasse 70. Hier verbrachte der kleine Heinrich (genannt Heinzi), seine beiden Halbgeschwister Otto und Martha und sein, am 02.12.22 geborener, Cousin Weert Zell, Sohn von Martha Zell, geb. Schwenker, ihre gemeinsame Kindheit.

In Betrachtung der allgemeinen Lage nach dem 1. a_neuesfahrradvater03Weltkrieg, der Inflationszeit und der großen Weltwirtschaftskrise (1927/28), kann ich mir vorstellen, dass es eine Kindheit mit viel Entbehrungen und offenen Wünschen war. Über diesen Zeitraum wurde in unserer Familie aber nur sehr wenig gesprochen

Am 1. April 1925 wurde Heinzi in die Volksschule an der Oderstraße in die Klasse 8 aa eingeschult. Die Schule beendete er, nach 8jähriger Schulzeit, in der Klasse 1a im Frühjahr 1933. Seine durchschnittlichen Leistungen während der Volksschulzeit lagen bei Noten von 2-3, nur mit den “Singen” hat es gehapert. Dort lag die Note bei 4 oder die Lehrkräfte haben sich erst gar nicht getraut, dieses Fach zu benoten. Nun, wenn ich da an Feiern und Feste im Familienkreis zurück denke, konnte ich die Lehrer sehr gut verstehen.

Für die Fächer “Betragen” und “Fleiß” wurden über die Jahre hinweg immer nur die Noten “gut” oder “sehrgut” vergeben.

Mit Beginn der Ära des 3. Reiches wurde, und das muß man fairerweise auch sagen, die wirtschaftliche Situation in Deutschland, und somit auch die Situation für den Einzelnen, besser.

vaterundweertDie Einstellungen der Reparationszahlung, der Bau der Autobahnen und das Anlaufen der Kriegsvorbereitungen brachten Arbeitsplätze und einen leichten wirtschaftlichen Wohlstand.
Der Satz „Made in Germany“, von den Engländern, kreiert, entwickelte sich entgegen dem gewollten Sinn als eine Art Qualitätsgarantie für hervorragende deutsche technische Produkte, zog rasend schnell um die Welt und beflügelte die deutsche Exportwirtschaft. Fast jeder hatte nun Arbeit und ein gutes Einkommen. Dieses stärkte durch den vermehrten privaten Konsum die Binnenwirtschaft.

Man war wieder wer in Deutschland und in der Welt.

Das gesteigerte Wirtschaftswachstum zog auch in die Kinderzimmer ein. Zu Weihnachten gab es nun nicht mehr nur die selbst gefertigten kleinen Aufmerksamkeiten, sondern es gab für die Kids richtige schöne Geschenke.

Am 1. April 1933 begann Heinrich Schwenker eine Lehre als Tischler beim Tischlermeister Richard Hermann in Bremen. So wie es damals üblich war, erhielt der Lehrling Heinrich keinen Lehrlohn, sondern mußte für die Ausbildung dem Lehrherrn noch einen Kostenbeitrag entrichten. Vorzeitig, bereits am 23. März 1936, beendete Heinrich die Lehrausbildung und legte am 26. März 1936 die Gesellenprüfung zum Tischler mit Erfolg ab.
Parallel zur betrieblichen Ausbildung besuchte Heinrich Schwenker die Berufsschule für das Tischlerhandwerk und beendet diese in der “Tischler Oberstufe”  mit Erhalt des Abschlußzeugnisses am 31. März 1936. Ein neuer Lebensabschnitt konnte beginnen.

Sein Vater war im März 1933 in die SA eingetreten und wurde Mitglied im NSBO, der späteren DAF. Er hielt es für sich und seine Familie sicherer, denn er trug, wie er irrtümlicher meinte, 1/8 jüdisches Blut in sich.  Mitglied einer politischen Partei wurde er damals nicht.
Ende 1936 oder Anfang 1937 wurde er aus der SA wegen “nichtarischer” Abstammung ausgeschlossen.
Eigentlich zu unrecht, denn meine Familienforschung hat ergeben, dass der nach den “Anforderungen” der Nazi arisch rein war. Der jüdische Ahne zählte in Hitlers Tabelle nicht mehr.
Im gleichen Jahr wurde er wegen 67% Erwerbsminderung  zum Frührentner.

Während der Jugendzeit galt Heinzi´s Liebe dem Radrennsport. Sein erstes Rennrad erwarb er bei der Firma Schröder (Langemark / Ecke Pappelstraße) und er war bei den Straßenrennen an denen er teilnahm nicht ganz erfolglos.

Mit dem Ablegen der Gesellenprüfung und dem erhaltenen Gesellenbrief hat er die Grundlage für seine berufliche und private Zukunft gelegt.

In dem Zeitraum zwischen 1936 und 1939 überschrieben die Eheleute Schwenker ihrem Sohn Heinzi das Mehrfamilienhaus in der Neckarstraße. Später sollte sich zeigen, daß das ein sehr guter und richtiger zukunftsorientierter  Schritt war. (Siehe Button “DER ZIVILIST HEINZ”)

Direkt nach der Lehre leistete Heinrich Schwenker den obligatorischen Arbeitsdienst und bewarb sich bei  der Wehrmacht als Berufssodat. Im Oktober 1936 trat in einer Bremer Kaserne, im Ortsteil Huckelriede, in der Wehrmacht als Nachrichten-Mann seinen Dienst als Berufssoldat an.

Ob er wußte, welchen Weg er da eingeschlagen hatte?
 

 

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