Die Briten standen am 19. April 1945 bereits in Delmenhorst. Im Süden von Bremen hatten sie Achim eingenommen. Hier wurde auch ein Ultimatum zur bedingungslosen Kapitulation ausgearbeitet und dem amtierenden Bürgermeister übergeben. Nach unverrichtetem Ablauf des Ultimatums eröffneten die Briten mit verstärkten Luftangriffen den letzten Kampf um Bremen. Im Westen und im Süden von Bremen rückte die Artillerie vor und schleuderten ihre Granaten unaufhörlich in die Vororte von Bremen Die Losung der “sturen Bremer” Politiker lautete unverändert:
“ Wir kapitulieren nie”.. Ganze drei Tage zog sich der unerbittliche Kampf um Bremen dahin. Es gab durch die nichtaufhörenden Luftangriffe noch viele Tote und Verletzte. Hunderte von Häusern und und Gebäuden wurden in diesem letzten Kriegstagen noch sinnlos eingeäschert. Die Strom- und Wasserversorgung brach total zusammen. Unser Großvater hat sich vor dem Fall Bremens, ab etwa dem 22.4.1945, wie fast alle anderen Bremer auch, mit seiner Familie in einen Luftschutzbunker zurückgezogen, um dort den Einmarsch der Engländer / Kanadier abzuwarten. Mit der Zeit wurden die Aufenthalte in den Luftschutzräumen für alle Insassen unerträglich. Durch den fehlenden Strom sind die Lüftungen in den Bunkern ausgefallen. Die Zufuhr von frischer Luft mittels der vorhandenen Handpumpen war nicht ausreichend. Viele mußten die Bunker aus Luftnot verlassen und kamen in dem Hagel von Trümmern und Bombensplitter um. Wohl um den 25. 4. 45 wollte Großvater seinen Erdbunker, weil draußen "Ruhe" herrschte, mit einer weißen Fahne verlassen. Nach dem Öffnen fiel jedoch noch ein Schuß und dieser traf Großvater in den Oberschenkel und streckte ihn nieder. Wie es heißt, war er angeblich der letzte Verletze des letzten Kriegstages in Bremen Huchting. Nach der Räumung des Bunkers durch die Alliierten war der Krieg für alle Bunkerinsassen zu ende. Die Familie meines Großvaters lebte derzeit bei seiner Tochter in Huchting und zwar im Roggenkamp 44. Das Haus in der Neckarstrasse soll zu diesem Zeitpunkt wegen eines Bombentreffers oder aber durch Beschädigungen, entstanden durch den totalen Einsturzes des Nachbarhauses (Nr. 68), nicht bewohnbar gewesen sein. Daher stellt sich mir nun die Frage, in welchen Bunker zwischen der Neckarstr. und dem Roggenkamp könnte sich die Familie aufgehalten haben. Angeblich soll es keiner der Bunker in der Rheinstrasse oder der in der Moselstrasse gewesen sein. Daher nehme ich an, dass dieser Bunker in Huchting oder in Grolland gewesen sein muß. |