| Wie alles mit dieser Webseite begann Im März 2004 habe ich angefangen, mich mit meiner Familie und damit auch mit meiner Herkunft zu beschäftigen. Wer sind meine Vorfahren, aus welchen deutschen Ländereien stammen sie. Welche eventuellen ausländischen Einflüsse bestimmen mein Wesen und welche Gene bestimmen meine weitere Entwicklung? Diese Fragen bohrten sich immer tiefer ein und liessen mir keine Ruhe. Ich wusste eigentlich nicht viel über meine Abstammung. Vater aus Bremen, der Vater von ihm aus Bremerhaven, die Mutter meines Vaters stammt aus der Stadt Norden. Meine Mutter war in Cottbus geboren. Das war alles, was ich über meine Abstammung wusste. Wirklich? Nein, da war noch das jüdische Blut, das noch teilweise in mir pulsieren sollte. Ich wusste, da war noch irgendwo Familie auf der anderen Seite des großen Teiches, in Amerika. Ich dachte mir, meine Familie, meine Mutter und meine Geschwister können doch nicht alles sein, was meinen Clan noch ausmachte. Nach Vaters Tod, vor mehr als 20 Jahren, hatte ich mit der Wohnungsräumung fast alles entsorgt. Einen kleinen Karton, von ca. 50x40x30 cm Abmaße, mit einigen Fotoalben und persönlichen Unterlagen von ihm hatte ich noch aufbewahrt. Diesen nahm ich mir nun vor. Die Fotoalben waren ausschließlich Andenken an seine letzten Reisen. Mallorca, Tunesien, Ibiza, Loret de Mar , Autoreisen durch deutsche Landen und von einigen Kuraufenthalten. Ein Fotoalbum enthielt Fotos aus seiner Zeit als Bundesvorsitzender der Elternsprecher der Sonderschüler und seinem Verein zur gemeinnützigen Förderung der Sonderschüler. Kein Familienfotoalbum konnte ich entdecken. Ein Schnellhefter zog mich magisch an. Ich schlug ihm auf und es fielen einige Fotografien auf den Fußboden. Ein Bild meiner Großeltern, einige Bilder und einige Belege aus seiner Militärzeit, Geburts-, Heiratsurkunden und, der vom Opa erworbenen Bremer Bürgerbrief, sowie Urkunden aus der Dienstzeit bei der Feuerwehr und einen kleinen schwarzen Jahreskalender von 1985 fand ich vor. Weiter entdeckte ich seinen Führerschein, den Behindertenausweis und die Abrechnungen seiner Beerdigungskosten, sowie die letzten Besoldungsabrechnungen seines Dienstherrn, der FREIEN und HANSESTADT BREMEN. Ein mageres Startkapital für mein großes Vorhaben, dachte ich mir und packte den Karton wieder ein. Eigenartigerweise habe ich den kleinen schwarzen Jahreskalender aus 1985 beiseite gelegt, aber nicht weiter beachtet. Warum auch? Vater war im Februar 85 verstorben; er konnte noch nicht viel an Eintragungen enthalten. Auch die Militärunterlagen und die Fotos von ihm als Soldat ließ ich außen vor. Mittels dieser Papiere konnte ich einige Einheiten, in denen er diente, ermitteln. Mit den vorhandenen Unterlagen über seine Laufbahn bei der Feuerwehr Bremen und einigen anderen schriftlich festgehaltenen Daten konnte ich wenigsten das Leben meines Vaters nach dem Krieg dokumentieren. Ich entschloss mich, sein Wirken als Staatsdiener und seinen sozialen Leistung an den Schwachen unserer Gesellschaft in Form einer Webseite nieder zu schreiben. Für die Familienforschung hatte ich zu wenig Anhaltspunkte. Dachte ich. Mit dem Sortieren, der mir vorliegenden Unterlagen, habe ich begonnen. Machte mir Notizen, entwarf ein Flussbild über das zu schaffende Werk. Recherchierte fleißig, oft stundenlang im Internet und war somit ständiger Gast in den Suchmaschinen des WWW. Schnell fand ich Interessantes über die Einheiten, in denen Vater seinen Dienst während des Krieges versah. Der Umfang des mir zur Verfügung stehenden Materials wuchs unaufhörlich. Je mehr ich mich mit den Daten befasste, um so mehr fielen mir Dinge ein, die ich vor vielen Jahren erlebt, gehört und / oder gesehen hatte. All das brachte ich in mein Konzept ein. Die Webseite nahm Gestalt an und es kam Seite auf Seite hinzu. Je öfter ich mein Werk überarbeitete, um so mehr kehrten Kindheitserinnerungen zurück, deren Inhalt ich verwerten konnte. Das Bild vom Leben meines Vaters rundete sich ab. Lücken gaben es noch in seiner frühen Jugend, in seinen Vorfahren und deren Herkunft. Da war sie wieder, - die Frage „ wer, was und von wem bin ich „. In Bezug auf diese Frage bin ich nicht viel schlauer geworden. Während meiner Internetsuche ist mir wieder einiges eingefallen, das ich in Laufe der Zeit vergessen oder woran ich einfach nicht gedacht hatte. Vater hat noch Halbgeschwister, Martha Zell und Otto Erstling. Aber beide waren schon lange verstorben. Und die Kinder? Wo sind die geblieben? Hoffnung keimte in mir und wurde schnell getrübt. Das Blättern im Telefonbuch und die Suche über die Suchmaschinen des WWW blieben erfolglos. Und dabei lag die Lösung so nah. Ich sah sie nur einfach nicht, bis ich den kleinen schwarzen Jahreskalender in Hand nahm und in Gedanken versunken darin blätterte. Einige Termine waren darin verzeichnet, bis zum Mitte des Monats Februar abgehakt, dann wurden die Eintragungen spärlicher und hörten, je weiter man das Jahr durchblätterte, bald ganz auf. Die letzten Seiten waren obligatorisch das Telefonverzeichnis. Freunde und Bekannte von Vater waren dort eingetragen und …. ANNEGRET, zweimal Annegret. Die Tochter von Tante Martha heißt doch Annegret, schoss es mir durch den Kopf. Im gleichen Moment fiel mir ein, das sie doch in der Nähe von Varel wohnt oder gewohnt hat. Die andere Annegret hatte eine Hamburger Vorwahl, die konnte es also nicht sein. Das Telefon ergreifen und wählen war alles eines. Tüt, Tüt, Tüt , „ Kein Anschluss unter dieser Nummer“ bekam ich zuhören. Wieder nichts. Ich versuchte die Eintragung nach dem Vornamen von Vater zu entziffern. Unmöglich. Nach über 20 Jahren ärgerte ich mich wieder über die Klaue meines Vaters. Entziffern konnte ich lediglich Annegret Ta…….. Also suchte ich mit Hilfe meines Computers alle Namen im Raum Varel heraus, die mit „Ta“ anfingen. Ein Text war schnell zu recht gelegt und das telefonieren begann. Ich weiß nicht, wie oft ich eine Rufnummern in Varel angewählt hatte, immer der gleiche Text: „Mein ist ... Ich suche eine ….aus, deren Mutter ….hieß“, bis auf einmal sagte eine Stimme: „ Ja, das bin ich“. Für den ersten Moment war ich sprachlos „ Dieter, bist du das? “ hörte ich es durch das Telefon. Es begann ein längeres Gespräch und Freude herrschte auf beiden Seiten der Strippe. Nach diesem Telefonat wurden schriftlich Daten ausgetauscht. Annegret konnte mir mit umfangreichen Material, Fotos, Urkunden und Schilderungen von persönlich Erlebtem sehr viel weiterhelfen. Ein zweiter Name in dem kleinen Jahreskalender war mir noch aufgefallen. Bieni, mit einer Nordener Telefonnummer. Auch hier habe ich nach langem Telefonieren den richtigen Anschluss gefunden. Helmut, der Sohn einer Tante meines Vaters, betrieb schon lange die Ahnenforschung. Der Anfang eines langen Fadens, für die Suche durch die letzten Jahrhunderte, war gefunden. Mit den erhaltenen Kenntnissen und der Hilfe von Annegret und Helmut begann ich meine Familienforschung. Schnell konnte ich die ersten Stammbäume erstellen. Die Ahnenlinie meiner Großmutter von väterlicher Seite wurde mir von Helmut fast komplett zur Verfügung gestellt. Diese Linie reicht, einschließlich aller Nebenlinie bis zur Mitte des Jahres 1600 und weist nach Ostfriesland und in das Emsland. Von Annegret erfuhr ich vieles über die direkten Vorfahren mit dem Namen Schwenker und dessen Ehepartner und konnte somit alle vorhanden Daten, bis zu meinem Urgroßvater und dessen Frau ergänzen. In dieser Linie konzentrierte sich die Herkunft nach Bremerhaven-Lehe. In einem Gespräch mit meiner Mutter erfuhr ich fast so nebenbei, dass sie im Besitz eines Ahnenpasses ist, der für sie von ihrem Großvater erstellt wurde. Ich fiel fast aus allen Wolken. Gerade über ihre Familie und deren Abstammung, wusste ich so gut wie gar nichts. Nun konnte ich auch diese Stammbäume und die Ahnenfolge in mein Werk über die Familie übernehmen und in meine Aufzeichnungen integrieren. Auch hier reicht die Linie meiner Ahnen bis zur Mitte des 16. Jahreshundert zurück, wobei 2 Linien die Herkunft der Familien aus dem Raum Cottbus und Finsterwalde nachweisen und die anderen beiden Hauptlinien nach Moers und der Umgebung des oberen Rheinlandes verweisen. Mit Hilfe des Internet habe ich nun versucht, die erworbenen Kenntnisse zu vertiefen und mehr über eventuell noch lebende Verwandte zu finden. Neue Fragen tauchten auf. Mit den Schwenkers in Bremerhaven kam ich nicht weiter. Kein Namensvetter in Bremen und Umgebung konnte einen Verwandtschaftsgrad mit meiner Familie bestätigen. In Bremerhaven gab es überhaupt keinen Schwenker mehr. Die Suchmaschinen im Internet blieben stumm. War ich an Ende meiner Forschung. Bleiben die restlichen Fragen offen. Werde ich nicht erfahren, ob es eine Verbindung zu jüdischen Vorfahren gibt. Ich rekonstruierte das Erreichte, suchte nach neuen Ansatzpunkten und neuen Quellen, in denen ich fündig werden konnte. Die Nachforschungen der SA-Mitgliedschaft meines Großvater CHD Schwenker hatte sich bestätigt. Bestätigt hatte sich auch, das er in der Nazizeit Angst vor einer Verfolgung hatte. Erwiesen hatte sich auch, das er 1938 wegen nicht arischer Rasse aus der SA ausgeschlossen wurde. Aus den Unterlagen, die ich vom Bremer Staatsarchiv erhalten hatte, erfuhr ich über die Linie Schwenker nichts Neues. Am welchen Rad musste ich drehen, damit der Ahnenzug sich wieder in Bewegung setzte. Lange Zeit tat sich nichts. Erfolglos geißelte ich die Suchmaschinen. Eines Tages stolperte ich dort über das Archiv des Magistrates in Bremerhaven. Lag da vielleicht noch etwas aus den Anfängen des 1900 Jahrhundert über die Schwenker´s? Kurz entschlossen rief ich dort an. Eine freundliche Stimme meldete sich an der anderen Seite der Leitung, ich stellte mich mit meinen Namen vor und schilderte kurz mein Anliegen, „ sagen Sie Herr Schwenker, sind Sie mit dem Hinni Schwenker aus Habenhausen verwandt “ klang aus dem Hörer, „ er war mein Nachbar in Bremen “. Leider musste ich diese Frage verneinen, sagte der freundliche Stimme aber, „ dass ich diesen berühmten Handballspieler einmal persönlich kennen gelernt hatte“. Diese Antwort schien ihr zu gefallen. Sie empfahl mir, mein Anliegen schriftlich einzureichen, anders würden die Behörde mein Anliegen sowieso nicht bearbeiten und die Anfrage direkt zu ihren Händen zu adressieren. Sie würde sich besonders anstrengen und alles hervorsuchen, was mit meinen Großvater in Verbindung gebracht werden könnte. Schnell war der Brief zur Post gebracht und auf Reise geschickt worden. Es vergingen fünf Wochen. Keine Antwort aus Bremerhaven. Glücklicherweise hatte ich die direkte Durchwahlnummer der netten Dame im Stadtarchiv. Ich rief sie an und fragte ganz vorsichtig, nachdem ich ihr mitgeteilt hatte, dass wir vor einigen Wochen schon einmal telefoniert hatten, ob sie mein Schreiben vom 23.11.2005 erhalten habe. Sie verneinte, sie hätte von mir nichts erhalten, könne sich aber an unserer Gespräch mit dem Dialog über Hinni Schwenker erinnern. Ich schimpfte auf die italienische Post und erreichte, dass sie ausnahmsweise ein Fax von mir als rechtsmäßige Anfrage akzeptieren würde. Knapp zehn Tage später erhielt ich Post vom Magistrat der Seestadt Bremerhaven. Das Schreiben enthielt verschiedene Kopien von Anmelde- und Meldekarten des Einwohnermeldeamtes. Dazu der handschriftliche Vermerk, das eine Urenkelin des Vater von meinem Großvater namens Ellen H. noch lebt, und die nette Dame aus der Behörde empfahl mir, diese Ellen doch direkt anzuschreiben. Weiter teilte sie mir mit, sie ist nur auf diese Verbindung zu der Familie H. gestoßen ist, weil Helene Schwenker, die Ehefrau von meinen Urgroßvater, nach dessen Tode, bei ihrer Tochter, der Henriette Schwenker, verheirate L., gewohnt hat und dort 1921 auch verstorben sei. Nebenbei entschuldigte sie sich noch für die beiliegende Rechnung und meinte sie habe nur den minimalen Satz berechnet. Ich möchte auf diesem Wege Hini Schwenker danken. Gott hab ihn selig. Selbstverständlich bin ich der Empfehlung der Dame vom Amt unverzüglich nachgekommen und habe meine Verwandte Ellen H. angeschrieben. Schon nach wenigen Tagen erhielt ich Antwort von Ellen, in der sie mir mitteilte, dass wir beide tatsächlich den gleichen Urgroßvater gehabt haben. In jungen Jahren habe sie auch ein bisschen Familienforschung betrieben und sie könnte mich sicherlich in meiner Arbeit unterstützen. Als Zeichen ihren Willen hatte sie mir schon einmal ein paar Unterlagen dem Schreiben beigelegt. Ich habe mich über den erfolgreichen Kontakt und den erhaltenen Unterlagen sehr, sehr gefreut. Schnell hatte ich alle Daten, die ich von den Schwenkers erarbeitet hatte, ausgedruckt und ihr zugeschickt. Als Antwort bekam ich ca. eine Woche später ein DIN 4 großes und ca. 6 cm hohes Päckchen, voll mit Fotos, Kopien, persönlichen Aufzeichnungen, Zeitungsausschnitten und Urkunden. Mit Hilfe dieser Papiere konnte ich die Entwicklung der Schwenkers bis zum Bernhard August Heinrich Schwenker, geboren 1796 und seiner Ehefrau Charlotte Louise, geborene Helmig, mit allen Kindern und Kindeskindern zurückverfolgen, und den Stammbaum bis heute erstellen. Es dauerte über ein Woche, bis ich das Material gesichtet, geordnet und in meine, inzwischen schon sehr angewachsene Familienchronik eingebracht hatte. Was mich besonders erfreut hatte, waren die Aufzeichnungen von Ellen, in denen sie die Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern schilderte. Sie spiegeln ein eindrucksvolles Bild über das Leben in Bremerhaven-Lehe in der Zeit von 1850 bis zum Jahre 1940 wieder. Ich welcher Form ich diese Texte in meine Familienchronik einbaue, weiß ich noch nicht. Aus den Unterlagen von Ellen ging weiter hervor, dass mein Großvater noch viele Geschwister hatte, das ein Teil der Geschwister von meinem Urgroßvater nach Amerika ausgewandert sind, und das die Herkunft der Schwenker nun nach Lübbecke im Weserbergland zeigt. Hier liegt scheinbar der Geburtsort des Namens „ Schwenker “. Im Raum Minden, Detmold, Hille, Bielefeld, Herfurt bis hinunter nach Hameln, ist das Namensaufkommen „SCHWENKER“ mit Abstand das Größte in Deutschland. Ein beiliegender Ariernachweis aus der Hitlerzeit deutete auf einen jüdischen Einschlag zum Jahre 1796 hin. Dazu erhielt ich folgende Geschichte, die sich am Ende das 17. Jahrhundert zugetragen haben soll. Nach dem Viehmarkt zu Ovelgönne, bei Barke, der seit 1633 regelmäßig abgehalten wurde, ließen jüdische Viehjuden zwei Findelkinder zurück. Die beiden Gemeinden Golzwarden und Strückhausen, die damals schon Kirchengemeinden waren, beschlossen, je ein Findelkind in Obhut zu nehmen und groß zu ziehen. Als erstes wurden die beiden Knaben christlich getauft und eingemeindet. Mit der Taufe wurden dem Golzwardener Kind der Nachname Golzwarden und dem Kind von Strückhausen der Name Strückhausen zugewiesen. Das Findelkind aus Golzwarden wurde somit der Stammvater der Linie Golzwarden aus dem Raum Brake. Die Mutter von Helene Schwenker, geborene Krooß , war eine geborene Golzwarden und dieses Findelkind soll ihr Urgroßvater gewesen sein. Die Geschichte wurde so in der Familie Schwenker zu Bremerhaven von Generation zu Generation weiter getragen und durch Ellen ist sie nun zu mir gekommen. Ich stellte mir natürlich gleich die Frage: Ist an dieser Geschichte etwas dran? Wieder musste das Internet ran. Ich erhielt zu der Abfrage – Golzwarden - tausende Antwortseiten. Unter anderem fand ich auch immer wieder den Namen H.-Golzwarden. In vielen Foren tauchte er auf und der Name schien auch etwas mit der Ahnenforschung zu tun zu haben. Schnell hatte ich die Email-Adresse. Eine kurze Mail wurde gesendet, aber leider erhielt ich erstmal keine Antwort. Ich wählte weiter im internationalem Netz und stieß auf einen Zeitungsredakteur, der einiges über den Rodenkirchener Markt und der Tradition von diesem veröffentlich hatte. Diesen Redakteur schrieb ich nun an und bat ihn um Mithilfe und ob sein geschichtliches Wissen Kenntnis von dieser Geschichte mit den Findlingen besaß. Leider kam auch von hier eine negative Antwort, aber der Herr U. St., leitete meine Mail nun gleich weiter an den Vorsitzenden des dortigen Heimatvereines Herr v. H. Auch dort wusste man nicht weiter und Herr v. H. teilte mir mit, das er meine Mail weitergeleitet hat, und zwar an Frau H. Golzwarden. Schnell schrieb ich eine weitere Mail an Frau H.-Goltwarden, in der ich ihr in kurzen Stichworten die Daten der Golzwarden beschrieb, die ich aus Bremerhaven erhalten hatte. Postwendend erhielt ich auch Antwort von A. H.-Golzwarden. Kurz war die Nachricht, aber inhaltsreich. - Die Geschichte stimme, aber, sie hätte nichts mit der Linie Golzwarden, die ich beschrieben hatte, zu tun. Ich möge sie doch bitte anrufen. Näheres sei in einem persönlichen Gespräch besser zu erörtern -. Ich ließ mich auch nicht lange bitten. Schlielich wusste Frau H.- Golzwarden ja nicht, das ich in Italien weilte. Das Gespräch war für meine Ziele super. Durch Abgleich der Daten stellte sich heraus, das wir, wenn auch entfernt, verwandt sind und der letzte bekannte Golzwarden einer unserer Urväter ist. Dieser Urvater hieß Gotlieb Christian Golzwarden, geboren ca. 1733 in dem heutigen Trappstadt in Franken, konfertierte mit 24 Jahren in Golzwarden, wahrscheinlich vor seiner Hochzeit mit einer Becke Sparke, zum Christentum. Bis zu seiner Taufe hieß dieser Mann Jacob Isaaks. Mehr war leider ber die Herkunft von Jacob Isaacs nicht zu erfahren, obwohl Annemarie H.-Golzwarden bis nach Jerusalem, ins dortige Institut des jüdische Centrum, nachforschte. Er war der Urvater einer der Linie der Schwenkers in Bremen und Bremerhaven. Damit war eine meiner ganz großen Fragen geklärt. In den nächsten Tagen erhielt ich sehr viel elektronische Post aus Brake. Frau A. H.-Golzwarden betreibt seit 1998 die Ahnenforschung und hat zwei Bücher ber die Golzwarden und deren Familie geschrieben und veröffentlicht. Sie übermittelte mir die kompletten Linien der Golzwarden, der Sparkes und der Brumunds. Der Ursprung dieser Abstammungslinie ist bis zum Jahre 1616 zurck zu verfolgen. Besonders dabei freut mich, das auch ich der Annemarie H.-Golzwarden helfen konnte und ein verloren geglaubtes Material wieder neu zur Verfügung stellen konnte. Damit steht fest, dass die Herkunft der Helene Krooss in das Frankenland, in die Umgebung von Brake, in die Nähe von Hameln und nach Blexen zeigt. Über eine Woche hat es gedauert, bis ich die Daten von Annemarie in meiner Familienchronik untergebracht hatte. Und prompt tauchte ein neues Problem auf. Die Datenflut in den letzten Monaten war so gewaltig, dass die Übersicht meiner Chronik verloren ging. Ich musste schnellstens Umstrukturieren, um nicht selber den Überblick zu verlieren. Jetzt, knapp ein Jahr nach dem Beginn, meiner selbstauferlegten Forschung, bin ich gezwungen, meine komplette Webseitenkonstruktion zu verändern, so dass sie wieder für jeden Besucher, der den Zugang hat, transparent wird und dieser sich übersichtlich durch die fast 200 Seiten Datenblätter meiner Ahnen durcharbeiten kann. Diese Arbeit wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Während dieser Umbauarbeiten bin ich noch mal ab und zu in die Suchmaschine „Google“ eingestiegen und habe nach planlos nach verschiedenen Begriffe gesucht, die meine bisherige Arbeit ergänzen könnten. Ich gebe es ungern zu, aber raus gekommen ist dabei nicht viel. Wenn bloß nicht die Cognac SCHWENKER, die Fahnen-SCHWENKER und die Pferdegespanne namens SCHWENKER nicht wären. Alleine der Uwe Schwenker aus Kiel verzeichnet ber 21.000 Seiteneinträge und all die Tausende, die im Internet den einen oder anderen „SCHWENKER“ machten. Wenn all die nicht wären, dann wäre halt eine gezielte Suche viel einfacher und schneller. Aber dann passierte es. Ein Eingabefehler beim „ Googeln“. Ich weiß bis heute noch nicht, was ich damals in das Suchfeld eingegeben hatte. Es gab nur ein Suchergebnis und der Inhalt dieses lautete: From: pat stephens < Subject: Re: [ILSHELBY] WW I Book Date: Fri, 6 Dec 2002 04:01:17 -0800 (PST) In-Reply-To: <002f01c29cc7$4f367870$57b7d741(AT)peter> Prosser, Chester O., Mode, ILL. Private; Quartermaster Corps; Born Oct. 3, 1894; Holland; farmer; son of Willard and Emma C. Prosser, Mode; enl. Shelbyville, June 27, 1918; sent to Camp Taylor; assigned Q.M. Corps; Discharged Camp Taylor may 26, 1919 Schwenker, Roy E. Shelbyville,ILL. Acting Sergeant; Remount Station 319; Born jan. 23, 1896, near Shelbyville, son of Ed A. Schwenker; farmer; enl. June 27, 1918, Shelbyville; Army; assigned to 54 Co., 159 Depot Brigade, Camp Taylor; in training 10mos. 15 days; served most of the time in Remount Station 319, Camp Taylor. Discharged Camp Taylor April15, 1919 Peter Zeitler < wrote:Hi Pat, Do any SCHWENKER or PROSSER appear in the book? Thanks. Peter Wusste ich doch durch Ellen, dass mein Urgroßvater einen Bruder August hatte und dieser einen Sohn Edward Adolf. War das eine heiße Spur nach Amerika. Wohnort und Jahresangaben für einen Sohn von Edward Adolf Schwenker könnten hinkommen. Schnell startete ich mein Emailprogramm. Beschrieb kurz mein Anliegen und teilte in der Mail meine vorhandenen Daten dem Empfänger mit. Bereits am nächsten Tag erhielt ich Antwort auf Deutsch. „Ja, es ist eine Verwandtschaft mit deinen Ahnen. Bin bereit mit dir Daten auszutauschen.“ Peter Zeitler hat im Jahre 2002 angefangen die Familie Schwenker in Amerika zu erforschen. Der Grund? Er hat 1966 eine Frau mit dem Namen Paulini Schwenker geheiratet und vier Kinder mit ihr. Viele Verwandte, die dort den Namen Schwenker weiter tragen, gibt es noch zu erforschen. Der schriftliche Kontakt zu Teilen der Familie ist nach 120 Jahren wieder hergestellt. Nach den mir vorliegenden Informationen kam der letzte Brief im Mai 1889 aus Amerika nach Deutschland. Der Empfänger war mein Urgroßvater Carl Heinrich Diedrich Schwenker, wohnhaft in Bremerhaven-Lehe. Geschrieben wurde der Brief von seiner Schwester Louise Schwenker, verheiratete Köster. Ein für mich wahrlich ein großer Erfolg. Meine augenblicklichen Forschungen beziehen sich auf das kleine Städtchen Lübbcke, dem Heimatort des Bernhard August Heinrich Schwenker. Mein Ziel heißt einfach tiefer in die Linie der Schwenker einzutauchen und weiter in die Jahrhunderte vorzustoßen. Ich weiß, dass das von Italien aus sehr schwer sein wird, da nun eigentlich die Arbeit in den Kirchenarchiven und –büchern beginnt. Aber auch hier wird sich eine Lösung finden. Dessen bin ich mir sicher. Nicht umsonst heißt mein Lebensmotto seit vielen Jahren „ Geht nicht - gib es nicht, kann nicht – kenn ich nicht und will nicht – ist verstorben. Ich bin von einigen, mir sehr nahe stehenden, Menschen gefragt worden, warum ich das hier mache. Es würde doch sowieso niemanden interessieren. Ich habe bei dieser Frage immer ein bisschen rumgedruckst, weil ich keine richtige, überzeugende Antwort wusste. Heute weiß ich, das ich das hauptsächlich für mich gemacht habe. Vielleicht auch für meinen Sohn. Vielleicht stellt er sich eines Tages auch die Frage: Was hat mich geprägt, dass ich mit diesen Veranlagungen auf die Welt gekommen bin? Ich hätte zu Beginn dieser Arbeit nie geglaubt, dass sich so viele Menschen mit ihren Ahnen beschäftigen. Ich hätte auch nicht daran geglaubt, wie viele Menschen nach den im Krieg, verschollenen oder vermissten Soldaten und / oder Angehörigen noch heute, über 60 Jahre danach, suchen. Die Erstellung der Webseite und die Niederschrift über das lebenslange Wirken meines Vaters sind fast beendet. Mit Sicherheit wird noch einiges an Neuem hinzukommen. Der Grund ist aber gelegt und über jedes neue Stückchen Puzzle, das in meine Webseite passt, werde ich mich sehr freuen. Ich glaube, so richtig fertig wird die Arbeit über ein gelebtes Leben nie werden. Wenn ich mir den letzten Satz so richtig vor Augen führe, habe ich damit die Aussage getroffen, dass die Erforschung meiner Ahnen mit Sicherheit kein Ende nehmen wird, wenn ich es nicht selber will. In diesem Sinne werde ich wohl immer mit etwas ganz Großem beschäftigt sein. Mit dem gelebten Leben meiner Ahnen und dem wahren Leben meiner Nachkommen. Was kann da noch interessanter viel sein? Über diese Forschungsarbeit über meine Familie bin ich zu einem Forum gestoßen, in dem es mir anfangs sehr gefiel. Hier habe ich mich eingebracht und konnte so meine Erfahrungen an andere Suchende weitergeben. Seit dem Januar 2007 betreibe ich ein eigenes Forum, um die Hilfe zur Suche nach vermißten Personen noch effektiver und nach eigenen Gesichtspunkten mit einem tollen Team , effektiver gestalten zu können. Das Forum habe ich aus gesundheitlichen Gründen abgegeben und widme mich nun noch mehr meiner Familiengeschichte, der Webseite über das Leben meines Vaters und beantworte Fragen zur Suche nach Gräbern und Vermissten des II. Weltkrieges aller beteiligten Nationen. Diedrich Schwenker |